Mittelalter zum Anfassen: Der Studierende Marcel Luhmann stellt Objekte aus dem Mittelalter vor

Mittelalter zum Anfassen: Der Studierende Marcel Luhmann stellt Objekte aus dem Mittelalter vor

Eine ganz besondere Geschichtsstunde konnten die Studierenden des Kurses Soest A1 am Mittwoch erleben. Ein Studierender brachte Geschichte zum Anfassen mit. Marcel Luhmann besitzt eine Sammlung mittelalterlicher Gegenstände, Originale und Replikate.

Seine wertvollsten und spektakulärsten Stücke konnte er leider nicht mitbringen. Der Ringpanzer (Kettenhemd) aus dem späteren Mittelalter (1275) hat auch noch heute einen beachtlichen Wert für Sammler. Und auch im Mittelalter waren diese Stücke nur für sehr wohlhabende Menschen erschwinglich. Die Schwerter aus dem 13. und 15. Jahrhundert mussten aus Sicherheitsbedenken zu Hause bleiben – es sind ja immer noch Waffen.

So präsentierte uns Marcel Luhmann eine Münze des Heiligen Römischen Reichs – so hieß „Deutschland“ zwischen 962 und 1806 – aus dem frühen 12. Jahrhundert. Mit deren auf 3 Gramm Silber geeichtem Wert konnte man sich im Mittelalter gut ein bis zwei Wochen ernähren. Praktisch, dass man die Münzen auch teilen konnte, wenn man nur einen geringen Wert benötigte. Weil sie einen Realwert hatten, spielte die Prägung keine große Rolle. Sie garantierte nur die Reinheit des Materials.

Bei dem kolorierten Kalenderblatt vom Ende des 15. Jahrhunderts handelt es sich um ein Zeugnis früher Drucktechnik. Kaum ein halbes Jahrhundert zuvor war sie in Mainz von Johannes Gutenberg erfunden worden.

Auch Interessant: Ein in Italien gefundener französischer Rüstungshelm aus den 14. Jahrhundert, Woll- und Leinenstoffreste aus dem 12. Jahrhundert und verschiedene Kleidungsnachbildungen.



Glieder eines Kettenpanzers Stoffreste aus dem 12. Jh. Kleidungsreplik Helmnachbildung Feiertagskalender Marcel Luhnmann