Schulleben: Anne Weckopp und Ulrike Schneider führen die Kollegiale Fallberatung ein

Schulleben: Anne Weckopp und Ulrike Schneider führen die Kollegiale Fallberatung ein

Anne Weckopp und Ulrike Schneider

Die Lehrerin Ulrike Schneider und unsere Schulsozialarbeiterin Anne Weckopp haben am 22. Februar erstmals eine Kollegiale Fallberatung mit einer kleinen Gruppe von Lehrerinnen und einem Lehrer ausprobiert – mit durchweg positiver Resonanz! Bei Anne Weckopp war die Fallberatung Bestandteil des Studiums, Ulrike Schneider ist im Rahmen ihrer Ausbildung zur Beratungslehrerin unlängst darin geschult worden. 

Bei einer Kollegialen Fallberatung ist es wichtig, dass die Beteiligten auf Augenhöhe sprechen. Gemeinsam suchen sie eine Lösung für ein Problem, eine Fragestellung oder einen Konflikt einer Person aus ihrer Mitte. Entsprechend dem „Heilsbronner Modell“ ist die Struktur des Gesprächs relativ streng vorgegeben, sodass man notfalls auch ohne Moderator auskommen könnte. Ein zentrales Ziel ist es, in freien Assoziationsphasen das Wahrnehmungsspektrum des Fallgebers zu vergrößern und damit einen lösungsorientierten Denkprozess in Gang zu bringen. Am Ende werden dann Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Die Fallberatung vereint Merkmale der Supervision und der Psychoanalyse.

Als besonders gewinnbringend stellten sich die Assoziationsphasen heraus, in denen sich die Beratenden in die Rollen der Beteiligten des Falls versetzten und somit verschiedene Perspektiven einnahmen. Das öffnet den Blick und trägt zur sachlichen Analyse des Falls bei. Auch wenn im vorliegenden Fall nicht „die“ Lösung das Ergebnis der Fallberatung war, so haben dem Fallgeber allein das Reflektieren und der Austausch laut eigener Aussage sehr geholfen. Anlässe für intensive Gespräche und tiefergehende Anteilnahme an den Problemen und Wahrnehmungen des Einzelnen bietet der Schulalltag ansonsten ja eher selten. Somit kann die Fallberatung auch als Mittel der Förderung des sozialen Zusammenhalts gesehen werden. Als produktiv erwies es sich auch, dass Anne Weckopp als Moderatorin den Ablauf immer wieder einmal flexibel an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst hat. So kamen unproduktive Durststrecken gar nicht erst auf und die Gespräche verloren ihren authentischen Charakter nicht.

Anne Weckopp und Ulrike Schneider wollen von nun an in regelmäßigen Abständen zu einer Fallberatung einladen. Der Besuch lohnt sich in jedem Fall.