Erfolgsgeschichten: Eva van Treek ist Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Erfolgsgeschichten: Eva van Treek ist Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Erstmals konnte eine Studierende des Hanse-Kollegs ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes erhalten. Die 22-jährige Eva van Treek aus Hamm wurde von ihren Lehrerinnen und Lehrern für eines der begehrten Stipendien vorgeschlagen.

 

Es gibt in Deutschland hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Stipendien für Studierende. Die Studienstiftung zählt zu den begehrtesten Förderern unter den vielen anderen. Nicht so sehr wegen der finanziellen Förderung in Höhe von monatlich 300 €, sondern vielmehr wegen der Betreuung, der persönlichen Förderung und der Möglichkeit, Netzwerke zu gründen. An der Hochschule steht den Stipendiaten ein Vertrauensdozent zur Verfügung, ehemalige Stipendiaten stehen mit Rat und Tat zur Seite, regelmäßige Fortbildungs- und Tagungsangebote sorgen für den Austausch der Stipendiaten untereinander und auch für den Kontakt zu Fachleuten. An jeder Hochschule gibt es eine lokale Stipendiatengruppe, außerdem hilft die Studienstiftung bei der Durchführung von Projekten und Auslandsaufenthalten.

 

Eva van Treek profitiert davon, dass die Studienstiftung bildungsorientiert fördert. So ist sie völlig frei in der Studienwahl und hat sich für die exotische Kombination Biologie und Koreanistik an der Ruhr-Universität Bochum eingeschrieben. Sie weiß, dass sie in den kommenden Jahren noch ein anderes Fach hinzunehmen werden muss, um letztendlich z.B. den Lehrberuf ergreifen zu können. Noch ist die junge Frau nicht ganz sicher, wo ihre berufliche Zukunft liegen wird. Ein Interessenschwerpunkt liegt im Bereich Botanik, auf Koreanistik kam sie eher zufällig. Sie hofft, nach absolviertem viersemestrigen Sprachkurs ein Austauschsemester in Korea verbringen zu können.

 

Momentan ist Eva van Treek erst einmal glücklich, dass sie überhaupt studieren kann. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr vor einigen Jahren das noch wenig erforschte ME/CFS. Man könne diese Krankheit in etwa mit schwerem Long-Covid vergleichen, so van Treek. Betroffene leiden unter anderem unter einer stark verminderten Belastbarkeit. Bereits in der Realschule hatte van Treek damit zu kämpfen, zwei Jahre war gesundheitlich kein Schulbesuch möglich. Am Hanse-Kolleg belegte sie dann den Bildungsgang Abitur-Online, der ihr eine weitgehend freie Zeiteinteilung ermöglichte. Und jetzt an der Universität Bochum hilft es ihr, eine Wohnung ganz in der Nähe der Uni zu haben, um sich während der Pausen zuhause auszuruhen. Das Hanse-Kolleg schätzte die ehemalige Studierende wegen der guten Klassengemeinschaft, in der die unterschiedlichsten Charaktere harmonisch zusammenarbeiten.

 

Wer vor der Bewerbung für ein Stipendium zurückschreckt, den kann Eva van Treek eines Besseren belehren: Das Auswahlwochenende, zu dem man eingeladen wird, wenn die Bewerbung anerkannt wurde, war weniger stressig als vielmehr anregend. In Kleingruppen galt es, eine Präsentation zu halten, Gespräche zu moderieren und eigene Standpunkte argumentativ zu vertreten. Die Juroren vergeben dabei jeweils Punkte. Erreicht man in Summe eine bestimmte Mindestpunktzahl, wird das Stipendium bewilligt.

 

Für das weite Feld Stipendien und Begabtenförderung steht am Hanse-Kolleg seit kurzer Zeit Ulrike Schneider als Ansprechperson zur Verfügung. Wissen sollte man: Heute und anders als früher ist nicht mehr allein die Abschlussnote entscheidend. Faktoren wie soziales oder politisches Engagement, Migrationshintergrund oder erschwerte persönliche Herausforderungen sind deutlich in den Fokus gerückt.

Deshalb gilt: Nicht zögern! Bewerben, auch wenn die Abiturnote vielleicht nur im Zweierbereich liegt.

 

F. Teubert