Erfolgsgeschichten: Integration ist auch eine Einstellungssache, weiß Hisam Tahir Yousif

Erfolgsgeschichten: Integration ist auch eine Einstellungssache, weiß Hisam Tahir Yousif

Mein Name ist Hisam. Ich bin 21 Jahre alt und stamme aus Kurdistan (Irak). Ich bin vor meiner Flucht 12 Jahre im Irak in die Schule gegangen und habe auch zwei Jahre die Universität besucht.

 

Als ich von Kurdistan nach Deutschland kam, hatte ich keine Kenntnisse über die deutsche Sprache und Kultur und stand vor erheblichen Herausforderungen. Obwohl ich mich bei mehreren Schulen beworben hatte, wurde ich nur vom Hanse-Kolleg angenommen, was sich dann schnell als lebensverändernde Chance herausstellte.

 

Das Hanse Kolleg hat mir die notwendige Bildung und Unterstützung gegeben. Vor allem konnte ich hier Deutsch lernen. Die Lehrer waren geduldig und verständnisvoll. Die sogenannten Vorkurse waren auf Nicht-Muttersprachler wie mich ausgerichtet und sowohl anspruchsvoll als auch informativ.

 

Die Bildung und Unterstützung, die ich erhalten habe, waren entscheidend für meine Beschäftigung mit und Integration in die deutsche Gesellschaft. Außerdem hat es meine Leidenschaft für Public Management befeuert. Ich bin derzeit in einen B2-Kurs eingeschrieben. Auch dieser Kurs wird wieder ein Stück weit dazu beitragen, dass ich vollwertiger Teil der deutschen Gesellschaft werde.

 

Deutschland ist über die Zeit zu meinem Zuhause geworden, und ich betrachte dieses Land und seine Menschen als meine Gemeinschaft. Auch wenn, das muss ich sagen, das Leben in einer völlig neuen Kultur nicht immer leicht ist. Meine Erfahrungen jedenfalls haben meine Erwartungen übertroffen und mich dazu angeregt, über meine Reise von meinem Ausgangspunkt bis zu meinem jetzigen Stand nachzudenken. Obwohl einige meine Fortschritte als unbedeutend erachten mögen, glaube ich fest an meine Zukunft! Der Weg ist lang, manchmal steinig, aber ich werde mich nicht abschrecken lassen. 

 

Ich bin sehr glücklich, in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Es war eine Herausforderung, hierher zu kommen, eine neue Sprache zu lernen und mich in die neue Kultur zu integrieren, aber ich habe mich sehr bemüht und es hat sich gelohnt. Ich hatte im Irak sicherlich auch glückliche Momente, aber ich denke, dass ich hier in Deutschland die Möglichkeit habe, meine Ziele zu verfolgen und meine Träume zu verwirklichen. Außerdem schätze ich die offene und tolerante Gesellschaft hier in Deutschland, die für mich eine große Bereicherung ist. Rassismus, der aktuell häufig den Deutschen nachgesagt wird, habe ich bisher nicht kennengelernt.

 

Als junger Mensch mit und der Fähigkeit, zwei Sprachen fließend zu sprechen, glaube ich, dass ich einen positiven Einfluss auf die deutsche Gesellschaft haben kann. Durch meine Ausbildung und Erfahrungen hier in Deutschland habe ich die Fähigkeiten und das Wissen erworben, um aktiv an der Gestaltung unseres Gemeinwesens teilzunehmen und meinen Beitrag zu leisten.

 

Meine Hoffnung ist, dass meine Geschichte andere dazu inspiriert, die Erwachsenenbildung als ihr Sprungbrett zu betrachten, und dass Institutionen wie das Hanse-Kolleg noch viele Jahre finanziert werden.