Erfolgsgeschichten: Kevin Krause, Studienrat am Berufskolleg

Erfolgsgeschichten: Kevin Krause, Studienrat am Berufskolleg

Kevin Krause

Aus der Erwachsenenbildung in die Erwachsenenbildung - so könnte man in Kürze Kevin Krauses Bildungskarriere beschreiben. Im Jahre 2008 kam der 1986 in Hamm geborene heutige Lehrer ans Hanse-Kolleg, das damals noch gar nicht so hieß. Zuvor – nach dem Erwerb des Mittleren Schulabschlusses und einer Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Hamm – hatte der junge Mann nämlich gemerkt, dass der gewählte Beruf nicht zur Berufung werden würde, auch wenn es die Eltern gerne gesehen hätten. Seine Mutter ist selbst Angestellte der Stadt Hamm.

Die Arbeit bei der Stadt bot keine langfristigen Perspektiven und tangierte die Interessen und Neigungen des Verwaltungsfachangestellten überhaupt nicht. So kam schon während der Ausbildung in ihm der Wunsch auf, das Abitur anzustreben. Mit Menschen wollte der Hammer arbeiten. Umfangreiche Erfahrungen damit hatte der damals 21-Jährige in der Jugendarbeit und in der Kirchengemeinde gesammelt, wo er z.B. Freizeiten betreute. Und noch etwas war Kevin Krause wichtig: Er wollte beruflich auch sein Interesse für Geschichte und Archäologie berücksichtigt sehen. So entschied er sich für den Lehrberuf und nahm 2011 ein Studium in den Fächern Englisch und Geschichte an der Universität Münster auf.

Ganz leicht war der Einstieg nicht: Durch die Festlegung auf die Leistungskurse Deutsch und Biologie, die im Abendbereich des Hanse-Kollegs auch heute noch üblich ist, war die fachliche Vorbildung für die gewählten Studienfächer einerseits suboptimal, andererseits mussten bei Studienbeginn auch noch das Latinum und der Nachweis ausreichender Französischkenntnisse bewältigt werden. Mit Einsatz und Motivation fand sich Krause dann aber doch ins Studium ein. Durchkämpfen, so sagt er, habe er ja in den drei Jahren Abendunterricht am Hanse-Kolleg gelernt, eben auch dann, wenn es mal schwerfällt.

Nach dem Abschluss des Studiums 2017 führte der Weg dann in das Referendariat am Heisenberg-Gymnasium in Dortmund. Für Krause stand aber schon damals fest, dass er lieber in der Erwachsenenbildung arbeiten würde. Die kannte er ja aus eigener Erfahrung und wie viele Studierende fühlte sich auch Krause am Hanse-Kolleg sehr aufgehoben. Die eingeschworene Gemeinschaft derjenigen, die bis zum Abitur durchhielten, die Unterstützung und die Kommunikation auf Augenhöhe mit den Lehrerinnen und Lehrern – das ist es, was der Studienrat Krause in ähnlicher Form auch am Friedrich-List Berufskolleg in Hamm wiederfindet, wo er seit 2019 arbeitet. Hier schätzt er die hohe Heterogenität der Schülerschaft: Während viele Teilzeit-Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs nur Basiskenntnisse in der englischen Sprache benötigen, bietet z.B. ein bilingualer Geschichtskurs im Abitur-Bereich auch Herausforderungen. Hilfreich ist oftmals, dass er sich sehr gut in seine Studierenden hineinversetzen kann, weil er sowohl eine Ausbildung als auch die Erwachsenenbildung selbst durchlaufen hat. Und nicht zuletzt unterrichtet er dort auch einen Abendkurs in der Fachschule für staatl. geprüfte Betriebswirt/innen.

Dank des erfolgreichen Abschlusses am Hanse-Kolleg konnte Kevin Krause seinen beruflichen Traum verwirklichen, wofür er bis heute sehr dankbar ist.